News 19

von Nova Scotia nach Florida
Kanada, US-Ostküste, ICW

Aeola in Lunenburg

Lunenburg, NS
Wiege der Neuengland Schoner.

lange haben wir unsere Seite vernachlaessigt, was zum einen daran lag, dass fast unsere gesamte Elektronik ausgefallen war, incl. Digitalkamera. Der viele Nebel in Neufundland hat eben seine Spuren hinterlassen. Das meiste funktioniert jetzt wieder und darum gibt's jetzt auch wieder einen zusammenfassenden Bericht ueber den Rest des Sommers und Herbstes.

Von Sidney, Cape Breton Island, sind wir durch die Bras d´ Or Lakes gefahren, dann entlang der Suedkueste Nova Scotias, CA. Nebel, Nebel, Nebel. In Halifax haben wir 2 Wochen auf Post gewartet, die nie angekommen ist.

Ueberfahrt nach Portland, Maine, USA. Die Einfahrt bei stroemendem Regen und anschliessend Nebel (ja das gibt's) war ein Krimi fuer sich. Das Einklarierungsverfahren ist seit dem 11.9.01 so verschaerft worden, dass es dem mancher Bananenrepublik in nichts mehr nachsteht. Wir hatten uns extra dafuer in eine Marina verholt, aber nur fuer eine Nacht, unbezahlbar. Billigste Moeglichkeit das Mooringfeld direkt am Grosschiffahrtsweg gegenueber der Waterfront, schoen, aber immer noch teuer.

Neuengland hat so viele Steine... Weiter nach Cape Cod, beruehmt fuer sein Licht und seine Kuenstler. Der Cape Cod Kanal, der einem den langen Weg um die beruechtigten Nantucket Shoals erspart, ist gefuerchtet wegen seiner Tidenstroeme. Wir muessen es irgendwie genau richtig gemacht haben. Jedenfalls hatten wir eine problemlose Passage mit ein bisschen Strom von hinten. Naechste Station South Dartmouth, Massachusetts. Indian Summer voll goldenen Lichts und noch mehr verwirrende Steine.

 

Portland, MA

 

Sturm

Von Massachusetts sind wir in einem Rutsch nach Norfolk, Virginia, gesegelt. Es sollte eine ruhige schnelle Passage (400sm) mit maessigem Nordostwind werden, laut Wetterbericht... Nordostwind hatten wir, 48 Stunden lang mit 8 bis 10 Beaufort. Ablaufen vor dem Wind mit 5 bis 6 Knoten ohne Segel. Gesteuert haben wir in 1/2 bis 1 Stunden Schichten. Kein Schlaf, kein Essen, alles nass, Wasser ueber den Bodenbrettern... Jeder Sturm ist irgendwann zu Ende, auch wenn man es nicht glauben mag, solange man mitten drin ist. Am Columbus Day (12.10.) sind wir nachts um ein Uhr in Norfolk angekommen, voellig fertig, aber mit nur geringen Schaeden am Schiff, dafuer um so mehr an Leib und Seele... Eine Woche lang haben wir aufgeraeumt, geputzt, gewaschen, um das ganze Salz wieder aus dem Schiff zu bekommen.

Von offener See hatten wir jedenfalls erstmal die Schnauze voll. Also Intracoastal Waterway. Der Dismal Swamp Canal, den wir ja schon in der anderen Richtung befahren hatten, war auch diesmal der absolute Hit, auch wenn man die beachtlichen Schaeden, die Hurrikan Isabel hinterlassen hatte, noch deutlich sehen konnte.Ueber 600 umgestuerzte Baeume mussten allein entlang des Kanals weggeraeumt werden. Voellig zu Unrecht hat der Kanal einen schlechten Ruf, wir haben die Einsamkeit, nur wenige Boote fahren hier lang, und Ruhe genossen. Im Vergleich dazu hat der ICW den Charme einer Autobahn. In Elizabeth City wollten wir in die alte Marina, wo wir im Jahr zuvor einen Monat gelegen hatten, aber auch die war dem Hurrikan zum Opfer gefallen. Unsere Freunde haben uns auch am Citydock gefunden, die Ueberraschung war komplett und die Wiedersehensfreude gross.

Dismal Swamp CanalSchleuse

Sonnenaufgang Elizabeth City

ICW

Von Norfolk, Virginia, ICW bis Georgetown,South Carolina. Bei Sonnenaufgang starten und bis zum Nachmittag motoren, um entsprechend Meilen zu machen. Nur ab und zu mal die Möglichkeit in offenerem Wasser etwas zu segeln. Saison im ICW. Segler und Motorboote fahren nicht endender Prozession hintereinander her und an den Dreh- oder Hebebrücken gibt es dann regelmaessig Staus, bis zur nächsten Öffnung. Hunderte muessen hier unterwegs sein und viele machen die Tour zweimal im Jahr. Im Herbst nach Florida oder auf die Bahamas, im Fruehjahr wieder zurueck nach Norden, meistens in die Chesapeake Bay.

 

Bis Georgetown hielten wir das durch, dann nutzten wir die Gelegenheit eines günstigen Nord-Ostwindes und segelten aussen vor der Küste bis zum Ponce Inlet, New Smyrna Beach, in Florida. Nach 3 Tagen und 2 Nächten waren wir da, immer bemüht weit genug draussen zu segeln, um genügend Wind zu haben, aber wiederum nicht so weit, dass uns der gegenlaeufige Golfstrom erfasst.Endlich wieder warm. Palmen, Delfine, Pelikane, so schoen der Norden auch ist, warm und Sonne sind einfach nicht zu schlagen.

Einen Monat (November) sind wir in dieser netten Kleinstadt geblieben, hauptsaechlich um zu reparieren, oder zu ersetzen. Computer, Autopilot, Echolot, Funkmodem, Kurzwellenfunkgeraet (ist immer noch in Reparatur), Digitalkamera, Steuerleinen, Winschen, die Liste laesst sich beliebig fortsetzen. Jedenfalls haben wir von der Gegend nicht viel gesehen und jetzt sind wir auch schon wieder unterwegs, weiter Richtung Sueden...

Klaus repariert die Winschen

Aeolas Deck ist frisch gestrichen

Und so geht's weiter: Marina, Ankerplatz, Mooring, Meile um Meile weiter bis zum Lake Worth Inlet. Von dort wegen Visum und Einfuhrzoll fuer 4 Wochen auf die Bahamas, wieder zurueck nach Florida und ueber den Lake Okeechobee auf die andere Seite zum Golf von Mexiko. Gabriele will sich Arbeit suchen und ich habe so viele Projekte am Schiff... Auf jeden Fall ist dann erstmal ein halbes Jahr Pause.

 


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