Hoopers Island

Kleine Paradiese sind heutzutage schwer zu finden. Aber manchmal liegen sie nur ein paar Meilen abseits der ausgetretenen Pfade. Hooper´s Island ist so eines. In der Mitte der Chesapeake Bay am Honga River gelegen, verirrt sich doch nur selten jemand hierher. Verstaendlich, das Fahrwasser ist schlecht bezeichnet, gewunden und gespickt mit Stellnetzen und Korbreusen. Zudem ist die Zufahrt zum winzigen Hafen von Hoopersville so eng und flach, dass wir nur bei Hochwasser hinein und wieder heraus kommen konnten.

Nur 47 Menschen leben hier permanent. Sie bilden eine keine eingeschworene Gemeinschaft, die vom Fischfang und den beruehmten Taschenkrebsen lebt. Ihre Kirche steht gleich hinter dem Hafen mit Blick auf die Chesapeake Bay, Herrin ueber ihrer aller Wohl und Wehe.

Nur zwei einheimische Segelyachten liegen hier. Die gruene gehoert Tom und Vicky Sparks, auf deren Einladung wir ueberhaupt hierher gekommen sind. Die beiden leben in einem ueber hundert Jahre alten Holzhaus, das sie in zwei Jahrzehnten Arbeit liebevoll restauriert haben. Tom ist ein begnadeter Handwerker und Kuenstler. Zeugnisse dafuer finden sich im ganzen Haus. Ihre und ihrer Freunde Gastfreundschaft war ueberwaeltigend.

Tagsueber haben wir die Schoenheit und Einsamkeit dieser herben, ans Wattenmeer erinnernden Landschaft genossen, abends zusammen gegessen, Geschichten erzaehlt vom Leben am und auf dem Wasser oder uns einfach nur gegenseitig auf den Arm genommen. Auch zwei deutsche Auswanderer leben hier, die gluecklich waren nach vielen Jahren mal wieder in ihrer Muttersprache reden zu koennen. Viel zu schnell ging unsere Zeit hier zu Ende. Dank euch allen auf Hooper´s Island, wir werden euch nicht vergessen - und eines Tages kommen wir bestimmt wieder.


Zur Startseite